Wie alles begann

Die erste Mittagspause

Planungsphase

Das einzige, worüber wir uns bis zum Abreisetag geeinigt hatten, waren das ungefähre Urlaubsziel, Frankreich, und die Teilnehmer der Reise. Meffi, der die letzten Tage vor unserer Abreise auf einem wichtigen Pfadfinderlager verbringen mußte, hatte uns eine Checkliste (!) hinterlassen, auf der sämtliche lebensnotwendigen Dinge, die wir seiner Meinung nach noch zu besorgen hatten, vermerkt waren. Nachdem wir diese Liste stark zensiert hatten, kam die erste Katastrophe: Jürgen der Sparer und Joachim der Verschwender wollten die letzten Einkäufe erledigen. Um nichts davon mitbekommen zu müssen, stürzte sich Hopse in unaufschiebbare Reisevorbereitungen und ließ sich bis zum Tag der Abfahrt nicht mehr sehen.

Abfahrt

Der erste Tag verlief ohne größere Zwischenfälle. Wir starteten, wie geplant zwischen acht und achtzehn Uhr, pünktlich um achtzehn Uhr. Nach stundenlanger Fahrt (60 Minuten) mußte noch vor der Grenze die erste Pause gemacht werden, weil die Raucher rauchen und die Pinkler pinkeln wollten. Hopse protestierte nicht, da er es für seine Pflicht hielt sämtliche Toiletten zu bewerten und in seinen Guide Shitlin¹ einzutragen.
Worüber wir uns sehr wunderten war, daß trotz der chaotischen Vorbereitungen alles so hervorragend klappte. Keine Kontrolle an der Grenze. Keine Probleme mit der Navigation. Meffis ständiges Jammern nach ,,Frites`` wurde großzügig ignoriert und davon abgesehen herrschten noch keinerlei Spannungen zwischen den Expeditionsmitgliedern.

Meffi und Joachim Die Fahrerwechsel klappten ebenfalls ohne Probleme. Zuerst fuhr Joachim, dann Meffi und später, als alle zu müde waren, um sich noch wehren zu können, wurde Hopse ans Steuer gelassen. Nach einer Stunde Fahrt fiel ihm auf, daß der Tachometer nichts mehr anzeigte. Trotz hoher Geschwindigkeit blieb die Nadel auf Null. Es war mitten in der Nacht und wir waren irgendwo in Frankreich. Jürgen und Joachim bemühten sich eine Stunde lang vergeblich, den Tacho wieder in Ordnung zu bringen. Wir mußten es hinnehmen, daß wir für den Rest unserer Reise weder unsere Geschwindigkeit, noch die zurückgelegten Kilometer erfahren würden.

Auch am zweiten Tag gab es noch keine ungewöhnlichen Ereignisse. Alle waren müde und erschöpft, weshalb noch keiner in der Lage war, große Diskussionen zu führen. Aus diesem Grund beklagte sich auch niemand, als Meffi mit Jürgen als Navigator durch Bordeaux² fuhr. Was in dieser Stadt besonders auffiel, waren die netten Busfahrerinnen, die uns immer freundlich lächelnd grüßten und die ausgleichend auf Jürgens Kurzichtigkeit wirkten, indem sie durch gezielte Vollbremsungen das vorzeitige Ende unserer Reise verhinderten.


1) sprich: [gid schidlan] Ein Dokument, das nicht nur in diesem Bericht eine bedeutende Rolle spielt, obwohl keine Beweise für seine Existenz vorliegen.
2) sprich: [bordo]


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© 1999 T. Eitel